Donnerstag, 3. April 2014
Gray Death Legion: Die Ruhe vor dem Sturm
"Colonel Carlyle, haben sie einen Moment?" Die Stimme war vor dem Hintergrundlärm des Mechhangars fast ein Flüstern, kaum zu hören. Trotzdem drang sie an Graysons Ohr, der darauf den Oberkörper ein Stück nach links drehte und zur Seite blickte. Das Bild, das sich ihm bot, war ein ungewöhnliches. Ein kleiner, fast mausartiger AsTech stand Grayson gegenüber, dessen Namensschild den Mann ... oder die Frau ... als C. Charlton auswies. Der Tech hielt ein mit Öl verschmiertes Pad in die Höhe, das der Colonel der Gray Death Legion mit einem leichten Anflug von Ekel entgegen nahm. Nicht, dass Gray Probleme hätte, sich die Hände schmutzig zu machen, aber dieser elektronische Notizblock war auf den ersten Blick nicht mehr als solcher zu erkennen. Mit der Seite der rechten Hand wischte er das Sichtfeld soweit frei, dass die Schrift unter dem Schmutz wurde. Grayson runzelte die Stirn. "Tech ... Charlton, warum sind hier nur zehn Maschinen aufgeführt? Es müsste eine volle Kompanie sein!" Die Frage war dem AsTech sichtlich unangenehm. Offenbar hatte er schon mit der Nachfrage gerechnet, aber bis zur letzten Sekunde gehofft, dass sie doch nicht kommen würde.
„Äh, Colonel, Sir, der MasterTech meinte, dass der Nachschuboffizier ..." "Die Kurzfassung, bitte." Graysons Ton verriet Kontrolle, die er sich über die Jahrzehnte erarbeitet hatte. "Also, die VerCommies können keine weiteren Mechs erübrigen." Das Gesicht des AsTechs verriet Erleichterung, jetzt wo die Nachricht heraus war. Aber das fragende Gesicht Graysons ließ darauf schließen, dass ihm die Antwort nicht reichte. "Äh, diese Banditenüberfälle, diese ... Clans ... haben wohl dafür gesorgt, dass die regulären Mechjockeys allen Nachschub brauchen, den sie kriegen können." Grayson blickte in die Runde, zehn Mechbays waren inzwischen wieder gefüllt. "Nun," dachte Carlyle bei sich, "dann müssen die erst mal reichen." Aber was sollte schon passieren? Hier auf Twycross, diesem sandigen Hinterwältlerplanet am Hintern des VerComs. Wenn die Clans hier durchkommen würden, dann wären sie verzweifelter als Grayson sich es hätte vorstellen können. Gray seufzte und und entließ den AsTech mit einem knappen Nicken. Trotzdem, als er sich wieder seiner Maschine zuwandte und an den ausladenden Beinen seines Marodeurs hoch blickte, beschlich ihn das ungute Gefühl, dass Camora, die Haupstadt von Twycross, kein so ruhiger Ort sein würde, wie es die schwer gebeutelte Legion gehofft hatte. Und sein Bauchgefühl hatte Grayson nur selten getrügt...
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