Der Atlas befindet sich nun auf einer von Bäumen gesäumten Allee, die bis zu einem kleinen Wäldchen führt, das eine Lücke in die stark befestigte Mauer rings um die Stadt zu reißen scheint. „Typisch Schlangen“, denkt sich Mechkrieger FentyTergat, der an den Kontrollen seines überschweren Atlas-Battlemechs sitzt. „Bauen eine gigantische Mauer und lassen ein Loch darin, durch das eine Lanze Mechs problemlos nebeneinander rein marschieren könnte. Auch das wird sich ändern“, murmelt Tergat in der Einsamkeit seiner Pilotenkanzel. Vieles würde sich ändern, wenn über Buckminster wieder die Farben des Lyran Commonwealths wehten.
Die letzte Silbe ist noch nicht ausgesprochen, da hallt der Gefechtslärm bereits von den Häuserwänden Pontiac Citys wider. Autokanonen krachen, Partikelprojektorkanonen entladen mit einem Knall ihre Spulen und explodierende Raketensprengköpfe mengen der Geräuschkulisse ihr unverkennbares dumpfes Grollen hinzu. Die Schlacht um Buckminster hat begonnen …"
Am Samstag
den 06. April, startete das wohl größte Simultan-Event in der fast 30jährigen Battletech-Geschichte.
Das BT-Demoteam des deutschen Rechteinhaber Ulisses Spiele, stattete in elf
Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein interaktives Szenario
aus. Was in Hamburg auf der Platte passierte, hatte Einfluss auf Nürnberg,
Wien, Zürich und die anderen Spielstätten. Als ich mit meinem Mechkrieger-Kollegen
Patrick "Caducus" Seyfarth am Samstagmorgen um kurz vor 10.00 Uhr in
die Sterngasse einbog, in der sich das Nürnberger Nerd-Mekka Ultra Comix befindet,
erwartete uns vor der noch verschlossenen Ladentür bereits eine Meute von über
20 wartenden Spielern! Nach kurzem "Hallo!" durften wir hinein und wir
gingen sofort daran, das Szenario zu starten. Die Räumlichkeiten im 2. Stock
des Ultra Comix sind groß genug, die Menge an Tischen und Auflageplatten für
die Battletech-Karten mehr als ausreichend.
Durch die
große Zahl an Teilnehmern, die im Laufe des Tages noch auf etwa 35 anstieg,
dauerte es noch bis 11.00 Uhr, bis die Würfel das erste Mal zur Initiative über
die Platte rollten. Je 12 Spieler standen sich nun gegenüber, der Rest wich auf
eine zweite Fun-Platte aus oder schaute einfach nur zu. Hier das Mech-Setup der
Steiner-Kompanie:
Lyran Commonwealth: 3RG, 3. Bat. 1. Company
Alpha Lance
Zeus-6S
Cyclops -10-Q
Banshee-3Q
Atlas-D
Bravo Lance
Whitworth-1S
Enforcer-4R
Catapult-C1
Grasshopper-5H
Charly Lance
Javelin-10N
Assassin-21
Assassin-21
Clint-2-3T
Und so sah
die Aufstellung des 2nd Sword of Light,
2. Bat. 2. Company aus:
Alpha Lance
Victor-9B
Zeus6S
Cyclops-10-Z
Banshee-3M
Bravo Lance
Panther-9R
Panther-9R
Whitworth-1
Vindicator-1R
Charly Lance
Spider-5K
Spider-5V
Jenner-A
Assassin-101
Trotzdem
wollten beide Seiten möglichst wenig Zeit verlieren. Zwar gab es hier und da
einen übervorsichtigen Piloten, wie etwa das Steiner-Catapult, aber das war
eher auf Unerfahrenheit des Mechkriegers zurückzuführen. Jedenfalls sahen die
Kuritisten die Möglichkeit, den Steiner-Atlas in die Zange zu nehmen und
ergriffen diese auch. Daraus resultierte ein Feuergefecht, das in kürzester
Frist in wilde Nahkämpfe mit brachialen Fausthieben und Tritten ausartete. Schwere
und überschwere Mechs schossen und schlugen sich gegenseitig in Front und
Rücken.
Aber auch
den Kurita-Scouts ging's nicht viel besser. Ein Jenner verlor im Nahkampf sein
Bein, mehrere Maschinen, wie etwa der Whitworth-1, wurden durch Feindattacken
stark abgepanzert. Die Entscheidung innerhalb der Stadt war also noch lange
nicht gefallen.
Am Ende
lagen folgende Maschinen im Staub:
Steiner:
Atlas-D:
Kopfschuss von einer AC20
Cyclops-10-Q: Munitionsexplosion
Javelin-10N: Munitionsexplosion
Kurita:
Cyclops-10-Z:
Munitionsexplosion
Victor-9B:
Bein abgeschossen und im Haus liegend
Jenner-A:
Bein abgeschossen
Vindicator-1R:
Gyro-Treffer
Auch die
Interaktivität mit den anderen Spielstätten hat immer wieder für ein
"Aha!" und "Oho!" gesorgt. Vernichtete Kurita-Scouts in
Hamburg verursachten bei allen anderen Gefechten einen Initiativverlust bei den
Kurita-Chaptern, fehlerhafte Steiner-Munition ließ mehrere Autokanonen der
Commonwealth-Streitkräfte blockieren. Das Kurta-HQ setzte ein kleines Kopfgeld
auf den Steiner-Atlas in Nürnberg aus. Skype-Berichte von allen Gefechtsschauplätzen
beflügelten die Fantasie der Spieler. Eine tolle Idee, Ulisses!
Zum Schluss
bleibt mir nur der Dank an alle Beteiligten, Organisatoren und Spieler
gleichermaßen. Ich war und bin total geflasht, dass so viele Leute gekommen
sind und dass sich das BT-Demoteam von Ulisses derart viel Arbeit gemacht hat,
um uns ein so schönes Erlebnis zu präsentieren. Einziger Wermutstropfen: Wenn
ich geahnt hätte, dass so viele Leute kommen, hätte man das Szenario vielleicht
auf zwei Platten aufgeteilt, so dass die einzelnen Spieler häufiger ziehen können.
Oder ich hätte mit Ulisses gleich etwas anderes ausgemacht. Aber aus Erfahrung
lernt man und das nächste Mal werden die Spieler davon profitieren. Denn die
Schlacht um Buckminster ist noch lange nicht zu Ende! Laut Ulisses soll ein
zweiter Szenario-Teil folgen. Ich freue mich schon!
Danke
auch an Ultra Comix in Nürnberg, die uns unbürokratisch und kostenlos schöne
Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben. Wir sind gern wieder eure Gäste,
wenn ihr noch mal eine Horde kampflustiger Mechkrieger Unterschlupf gewähren
wollt. :-)
Hier noch mal alle Bilder in chronologischer Reihenfolge: