28-07-3034 - Predlitz, FRR: Staub legte sich über die Szenerie, eine weiße Patina bedeckte Wracks und Leichen gleichermaßen. Korpral Holm stand konsterniert inmitten der Überbleibsel dessen, was noch vor wenigen Stunden ein heiß umkämpftes Schlachtfeld war. Nicht nur das, hier hatte sich der neuralgische Punkt der feindlichen Formation befunden: die schwere Artillerie. Und eine Handvoll Söldner der Camerons Legion hatte es tatsächlich geschafft, an dieser Stelle einzubrechen. Glaubte man den Augenzeugen, jenen zerlumpten Ronin-Infanteristen, welche die Schlacht mit knapper Not überlebt hatten, dann waren die Söldner wie Furien über die Kurita-Stellungen hergefallen. In weniger als zwei Minuten zerstörten sie nicht nur einen Ronin-Jägermech, sondern auch vier der unersetzlichen Long Tom-Geschütze, welche die KungsArmé wochenlang davon abgehalten hatten, ihren Sturmangriff auf die aufständischen Kuritisten zu starten.
Vier, nein, fünf enorme Explosionen in kurzer Folge gaben dann den Startschuss. Dutzende schwere und überschwere Battlemechs der KungsArmé preschten aus ihren Bereitstellungsräumen hervor und fegten die überraschten Ronin hinweg. Überrascht, weil die erwartete Artillerieunterstützung ausblieb. Verwirrt, weil ein Kommunikations-Blackout auftrat. Sho-sho Sven Johannsen fiel durch den Überraschungsangriff der Camerons Legion in den entscheidenden Momenten in der Befehlskette aus. Wie die Taifune an der Küste Lituas, die oftmals überraschend auftraten und nach kurzer Zeit wieder wie von Geisterhand verschwanden, war der Sturmlauf der Freien Republik Rasalhague bald geendet. Das Gros der Ronin lag vernichtet auf dem felsigen Boden des Shiro-Gebirges, einige wenige waren in Gefangenschaft geraten und noch weniger konnten in die Wildnis entkommen. Und die KungsArmé feierte die überlebenden Mitglieder der Camerons Legion als Helden der Stunde ...
Was genau geschah ...
Am vergangenen Samstag spielte meine P&P-Runde das siebte Szenario des Ronin-Bandes unter erschwerten Bedingungen aus. Statt einer vollen Kompanie standen ihnen nach verlustreichen Kämpfen nur noch sechs einsatzbereite Mechs zur Verfügung. Ihre schwersten Einsatzmuster, ein zerbeulter Crusader und ein Jägermech (Rifleman-Proxy), waren gerade mal den leichtesten Ronin-Mechs ebenbürtig. Auf der Gegenseite standen sechs schwere und überschwere Ronin-Maschinen. Darunter der gefürchtete Sho-sho Sven Johannsen, welcher mit seinem Atlas bereits den Sturm auf den Raumhafen Kalitz geführt hatte, bei dem zahlreiche Legionäre den Tod gefunden hatten. Die Söldner konnten ihre Rache jedoch nicht vollenden, da es Johannsen nach der Vernichtung der Long Tom-Geschütze gelang, das Gefechtsfeld mit seiner Befehlslanze zu verlassen. Damit steht das Finale des Predlitz-Feldzuges weiter aus und der nächste Gefallene bereichert die Liste jener, die die Legionäre zu rächen geschworen haben: Private 1st Class Scope Kinugau fand beim Angriff auf die Artilleriestellung in seinem Stinger-3R den Tod.
Jetzt aber ist nicht die Zeit zum Trauern, denn es gilt einen Sieg zu feiern. Hoch die Tassen!