Sonntag, 3. Februar 2013

Mechwarrior P&P: Auf Predlitz gestrandet

"Incoming! Incoming!",  dröhnte es aus den Bordlautsprechern. "Wir zählen vier, nein sechs, nein zwei volle Lanzen Feindmechs weniger als ein Klick von der LZ entfernt, kommen schnell näher!" Die stimme des Brückenoffiziers des Union Landungsschiff klang mit jedem Wort panischer. Offensichtlich lief die Landung alles andere als glatt. Wie waren die Ronin nur so schnell hierher gekommen? Sollte es nicht eine gesichertes Ausbooten auf einem von der Freien Republik Rasalhaag kontrollierten Raumhafen sein?

Als sich das Hangartor vor ihm öffnete, wurde Viktors Mund schlagartig trocken. Ein metallischer Totenschädel auf seinem massigen Körper schien ihm geradezu entgegen zu grinsen. "Ein Atlas! Ein verdammter Atlas!", rief er über TakCom erstaunt aus. Viktor erwachte jedoch schnell aus seiner Schockstarre, stieß den Schubregler nach vorn und lenkte den Griffin mit einer sanften Bewegung der Fußpedale die Rampe des Union Dropships herunter. Mit der rechten zog er den Waffenkontroll-Stick ein wenig nach links, so dass sich das Fadenkreuz über die Mitte des 100 Tonnen schweren Atlas senkte. Als die Anzeige von Gold auf Rot wechselte, zog er den Trigger durch und die Fusigon PPC spie einen blauweißen Strom ionischer Partikel  ...

Letzten Samstag starteten wir das inzwischen dritte Mechwarrior-Abenteuer unserer Runde. Dabei waren Johan, Jürgen, Torsten und als Gastspieler Pfaffi. Wir schreiben das Jahr 3034 und inzwischen wurde unsere geschröpfte Söldereinheit, die Camerons Legion, von Bruben nach Predlitz verlegt. Die Ronin-Kriege in der gerade erst enstandenen Freien Republik Rasalhaag halten mit unverminderter Stärke an und gerade ist das Tyr-Regiment in Bedrängnis geraten, da auf Predlitz nicht nur konventionelle Ronin-Truppen Widerstand leisten, sondern auch dac 8. Rasalhaag Regiment sowie Teile der 12. Sun-Zhang Akademie. Damit nicht genug, Teile eines Luft-Raum-Geschwaders beherrschen von einer Mondbasis aus sowohl den Luftraum als auch den Orbit.

Inzwischen ist auch der XO der Camerons Legion, Ron "Red" Dexter aus dem künstlichen Koma erwacht. Er ist zwar nicht in der Lage, einen Mech zu pilotieren, noch besitzt er einen eigenen, dafür steuert er nun die Geschicke der Einheit, während Lib Argust in die Stellvertreterposition zurück gerückt ist. Als Entrechteter wittert Dexter reiche Beute auf Predlitz, was auch der Grund dafür sein dürfte, dass er der Verlegung zugestimmt hat.

Aber bereits beim Anflug auf Predlitz geschah das, was zu befürchten war: Der letzte verbliebene Raumjäger der Legion wurde von den Ronin abgeschossen, selbst wenn die Rebellen auch drei Verluste zu verzeichnen hatten. Die Landung des Union Dropships gelang mit Mühe und Not, allerdings war eines der Mechhangar-Tore verklemmt, weshalb es beim Verlassen gewaltsam geöffnet werden musste. Und das unter höchstem Zeitdruck, denn zwei schwere bis überschwere Lanzen des 8. Rasalhaag Regiments waren durch die Linien des Tyr-Regiments gebrochen und stürmten genau im Moment der Landung die Landungszone.

Verteidiger: Camerons Legion

Crusader-3R
Jagermech-S
Griffin-1N
Hunchback-4G

Wolverine-6R
Griffin-1N
Phoenix Hawk-1

Jenner-D
Stinger-3R
Valkyrie-QA

Union Class Dropship (gelandet)

Angreifer: Ronin

Atlas-D
Battlemaster-1G
Marodeur-3R
Archer-2R

Thunderbolt-5S
Catapult-A1
Rifleman-3N
Dragon-1N

Das Ergebnis des Kampfes fiel entsprechend fatal aus. Zwar gelang es der Legion den Atlas und einen Battlemaster, die beiden Kommandomechs der angreifenden Ronin-Einheit, abzuschießen. Auch vernichteten sie einen Dragon und beschädigten einen Rifleman schwer. Die eigenen Verluste waren jedoch ebenfalls erheblich. Es gelang den Ronin, das Landungsschiff zu zerstören. Lib Argust mit ihrer Wolverine, Torstens Charakter "Ashe", Ron Dexter sowie der gesamte technische Stab befanden sich noch an Bord. Dazu mussten sie Pfaffis Griffin und Isorokus Hunchback aufgrund schwerer Gefechtsschäden zurücklassen, die Piloten konnten jedoch rechtzeitig aussteigen. Der Rest der Einheit trat die Flucht an.

Wie geht's weiter? Predlitz ist zwar keine vollkommen lebensfeindliche Welt, der Fauna fehlt es jedoch an Haustierqualität: teils mehrere Meter lange Insekten, einige von ihnen sind sogar hochgiftig! Mal sehen, wer es alles aus dem Wrack des Landungsschiffes geschafft hat und ob es den abgeschossenen Piloten gelingt, zu den eigenen Linien zurückzukehren. Und was tun die noch einsatzbereiten Mechs der Kompanie? Der nächste Spielabend wird es erweisen.